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Die Bürogemeinschaft.
Brüsseler Appell für einen Kommunalen Omnibus

Die kommunalen Spitzen- und Landesverbände Bayerns und Baden-Württembergs haben am 4. November 2025 in Brüssel den Appell „Der kommunale Omnibus – Forderungen für eine Entlastungsagenda der EU, die vor Ort ankommt“ vorgestellt. Hintergrund sind die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Omnibus-Pakete, die bislang vorrangig eine Entlastung der Wirtschaft zum Ziel haben. Der Appell richtet den Blick gezielt auf die kommunale Ebene als Rückgrat staatlichen Handelns. Die Kommunen sind tagtäglich erste Ansprechpartner für ihre Bürger:innen. Sie sind Träger der kommunalen Selbstverwaltung und Gradmesser für die Funktionsfähigkeit des Staates. Deshalb brauchen sie ein EU-Recht, das praxisnah, verständlich und umsetzbar ist – mit weniger Bürokratie, realistischen Fristen und mehr Handlungsspielräumen bei Umwelt-, Beihilfe- und Vergaberecht. Der Appell fasst in diesem Zusammenhang die zentralen Forderungen der bayerischen und der baden-württembergischen Kommunen zusammen, darunter: Umweltrecht: Verzicht auf aufwendige Berichts- und Dokumentationspflichten, praktikablere Übergangsfristen und mehr Flexibilität bei der Umsetzung der Maßnahmen des Grünen Deals, straffere Verfahren im Arten- und Naturschutzrecht, Überprüfung der Wiederherstellungs- und Entwaldungsverordnungen sowie Priorisierung kostengünstiger und schnell umsetzbarer Maßnahmen im Rahmen der Kreislaufwirtschaft. Die Einbeziehung der thermischen Abfallverwertung in den EU-Emissionshandel wird abgelehnt. Vergaberecht: Erhöhung der EU-Schwellenwerte, Ausnahmen für kleine und mittlere Auftraggeber, Freistellung der interkommunalen Zusammenarbeit sowie freiwillige Nutzung von Sozial- und Nachhaltigkeitskriterien. Beihilferecht: Anhebung der De-Minimis-Schwellenwerte sowie praxistaugliche Ausnahmen und Freistellungen, u. a. bei der Wohnraumförderung.

KI Abbildung Kreislaufwirtschaft
Kreislaufwirtschaft als kommunale Zukunftsaufgabe

Die kommunale Ebene und insbesondere die Landkreise und (kreisfreien) Städte und ihre öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger sichern seit Jahrzehnten eine verlässliche, nachhaltige und sozialverträgliche Abfallverwertung und -beseitigung. Das bewährte System der kommunalen Daseinsvorsorge in Deutschland muss auch in einem fortentwickelten europäischen Binnenmarkt eine tragende Rolle spielen. Die Erfahrungen in Deutschland zeigen: Privatwirtschaftliche oder geteilte Zuständigkeiten führen zu höheren Kosten, Intransparenz und mehr Bürokratie. Das „Geschäft mit Abfall“ lässt die zugrundliegenden ökologischen Ziele häufig in den Hintergrund treten. Kreislaufwirtschaft ist zugleich ein zentrales europäisches Zukunftsthema. Der Deal für eine saubere Industrie und die Binnenmarktstrategie nehmen Bezug auf weitere Legislativverfahren, u. a. zur Änderung der Abfallrahmenrichtlinie, zur Harmonisierung der erweiterten Herstellerverantwortung sowie zu Produktpässen und harmonisierten Kennzeichnungspflichten. Die kommunale Ebene ist bereit, diese Bestrebungen aktiv zu unterstützen. Hierzu ist es erforderlich, dass die europäischen Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass es in Anerkennung des Subsidiaritätsgrundsatzes Sache der Mitgliedstaaten bleibt, wie die Sammelzuständigkeit innerstaatlich organisiert wird. Ressourcenschonung, Abfallvermeidung, Wiederverwendung und eine kommunale Recyclingwirtschaft können so effektiv und wirtschaftlich fortentwickelt werden.

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Starke Kommunen und eine starke EU brauchen einander, um erfolgreich Zukunft zu gestalten!

Anlässlich der Europawahlen am 9. Juni 2024 wenden sich die Kommunalen Spitzen- und Landesverbände Bayerns und Baden-Württembergs mit einem gemeinsamen Forderungspapier an die Europapolitik. Darin formulieren sie konkrete Forderungen in den Bereichen Klima und Umwelt, Digitales, Zukunftsinvestitionen, Kohäsionspolitik, Asyl und Migration und zur Stärkung der kommunalen Beteiligung in Europa. Für die Trägerverbände der Bürogemeinschaft des bayerischen und baden-württembergischen Europabüros in Brüssel erklären die Präsidenten Oberbürgermeister Markus Pannermayr (Bayerischer Städtetag), Dr. Uwe Brandl (Bayerischer Gemeindetag), Landrat Thomas Karmasin (Bayerischer Landkreistag), Bezirkstagspräsident Franz Löffler (Bayerischer Bezirketag), Landrat Joachim Walter (Landkreistag BW), Steffen Jäger (Gemeindetag BW) und Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup (Städtetag BW): „Europa ist für kommunale Entscheidungsträgerinnen und -träger mehr als nur ein Ort, an dem EU-Gesetze entstehen. Europa, und damit der Prozess der europäischen Einigung, bedeutet für die Kommunen vielmehr die Hoffnung auf Frieden und die Wahrung von Sicherheit, das Teilen gemeinsamer Werte sowie das Zusammenleben in kultureller Vielfalt und in Wohlstand. Die Ereignisse der letzten Jahre, wie die Corona-Pandemie und die Rückkehr von Krieg nach Europa, zeigen jedoch eindrücklich, dass das Errungene nicht selbstverständlich ist. Die Kommunen wollen gemeinsam mit der EU ein demokratisches Europa bewahren und gestalten.“